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Lennart rettet

Wasserwacht ist mehr als Baywatch!

Bettina Piwkowski hat Lennart Mengel getroffen

Die ehrenamtlichen Mitglieder der Lübecker Wasserwacht sind im Sommer ganz in ihrem Element: Beim Einsatz am Priwallstrand in Lübeck-Travemünde retten sie nicht nur Menschenleben, sondern bilden auch Rettungsschwimmer:innen aus und bringen Jung und Alt das Schwimmen bei. Lennart ist einer von ihnen. Als Rettungsschwimmer und Bootsführer ist er für die Wasserwacht unverzichtbar. Bettina Piwkowski hat ihn besucht.

Ich treffe Lennart Mengel in der Pause in seinem Büro. Er beginnt gleich lebhaft von seiner Kindheit zu erzählen, in der er jede Gelegenheit genutzt hat, im Sommer schwimmen gehen zu können. Es folgte der Segelschein mit dem Opti, um dann alsbald mit den Eltern im Segelschiff auf der Ostsee die Freiheit zu genießen.

Da verwundert es mich nicht, dass Lennart statt den Wehrdienst zu leisten, sich für 10 Jahre im Katastrophenschutzdienst bei dem DRK verpflichtete. Zu dieser gehörte eben auch die Wasserwacht. „Das passte alles zu meinem Profil: Schwimmen, Bootfahren, das alles konnte ich schon.“ Es ist aber nicht nur die Affinität zum Wasser, die Lennart bei der Wasserwacht hält: es sind viele Freundschaften dort entstanden, die bis heute halten. Auch von Eheschließungen erzählt Lennart mit strahlenden Augen. Seine Kinder haben sich ebenso von der Begeisterung dieser Tätigkeit anstecken können und sind heute Mitglieder des Teams.

Teamgeist ist hier gefragt und entsteht nicht nur bei gemeinsamen Einsätzen, verbindend wirkt das sich auch das Grillen am Abend aus. Auf die Frage nach den eindrucksvollsten Ereignissen ais seiner langjährigen Tätigkeit kommen viele Beispiele. Hier sind nur einige genannt: z.B. die gemeinsame Fahrt im VW-Bus zum Treffen verschiedener Wasserwachten an der Donau bleiben lange in Erinnerung: zuerst das Schwimmen in der eiskalten Donau (natürlich im Neoprenanzug), um dann am Abend Karneval mit allen zu feiern. So kommt der nicht zu verachtende Spaßfaktor zum Tragen.

Lennarts Stimme wird ein wenig nachdenklicher, als er vom Bergen eines gestrandeten Segelbootes während der deutsch-deutschen Teilung berichtet: gemeinsam mit einem Kollegen betraten sie den ostdeutschen Teil des Priwalls, um unter strenger Bewachung zweier Volkspolizisten der DDR mit vorgehaltenen Maschinengewehren den gestrandeten Katamaran zu sichern und zurück ins heimische Gewässer zu ziehen. Wir empfinden beide Erleichterungen, dass diese Erinnerung in eine andere Zeit gehört.

Schnell kommen wir aber wieder zu den angenehmen Seiten der Arbeit bei der Wasserwacht zurück: Lennart betont die Vielfalt der Themenbereiche zum einen als Bootsführer und Bootsausbilder zum anderen sich auch für die Wachgänge verantwortlich zu fühlen oder die Fortbildungen in 1. Hilfe und z.B. in neuen Rettungstechniken zu besuchen.

Die Begleitung von Veranstaltungen wie z.B. die Travemünde Woche, bei denen Lennart und sein Team zugegen sind, um helfen zu können, sollte ein Boot einmal kentern, gehören dazu. Auch die Eisbadewette am Krähenteich wird von der Wasserwacht abgesichert. 
Die Bootspflege und z.B. das Auf- und Abrüsten der Wachtürme und alle anderen Erhaltungsmaßnahmen, die das Team selbst übernehmen kann, werden von allen Mitarbeitern gemeinsam gehändelt. Und um fit zu bleiben, gibt es dann noch das wöchentliche Training in der Schmiedestrasse. 

Lennart hebt immer wieder hervor, wieviel ihm der gemeinsame Wille zum Helfen zurückgibt. Einmal ist es die Gemeinschaft aber auch „wenn man jemanden geholfen hat und der am nächsten Tag kommt und sich bedankt, das gibt einem ganz viel“.
So wirbt er gerne für Neuzugänge, denn „wir haben nicht genügend Ehrenamtliche, um den Turm von Anfang Mai bis Ende der Saison durchgängig mit 14 Leuten selber zu besetzen“. Aus diesem Grunde werden alle Wasserwachten deutschlandweit angeschrieben, um diese Lücken zu füllen.

Lennart hebt die Tätigkeit an der frischen Luft fern von Social Media in einem verantwortungsvollen Team ohne Spannungen hervor, bei dem aber auch der Erholungswert während und auch nach dem Dienst durchaus präsent ist. „Es sind eben Menschen, die alle das gleiche Ziel haben: man möchte helfen“.  Seine ansteckende Begeisterung für dieses Ehrenamt ist ihm aus den Augen zu lesen.

Wenn Du auch Lust hast, Dich ehrenamtlich zu engagieren, schau doch mal in unserer Stellenbörse - oder vereinbare einen Termin, bei dem wir gemeinsam eine passende Einsatzstelle für Dich finden. 
Wir freuen uns auf Dich! 

ePunkt e.V.

Bürgerkraftwerk und Freiwilligenagentur für Lübeck

Melanie Wienicke

Wir danken der
für die Förderung der Kampagne.

Die Einsatzstelle

DRK-Wasserwacht Kreisverband Lübeck e. V.
Herrendamm 42-50
23558 Lübeck
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So engagiert sich Lübeck