„Wenn ich es schaffe, dass eine Frau oder eine Familie so glücklich und frei ist, dass sie ihren eigenen Weg gehen kann, dann ist das wie eine Belohnung für mich. Wie Schokolade, die du am Ende in den Mund steckst.“, so begeistert beschreibt Hazar ihr Engagment beim Verein Frauen helfen Frauen. Sie ist eine von über 200 Lübecker Stadtmüttern, die Frauen dazu ermutigen, selbstständig „eine Zukunft aufzubauen“ und Herausforderungen zu bewältigen.

Es geht um Selbstbestimmung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. „Wir sind lebendige Wegweiser“, sagt Hazar. Als Stadtmutter vermittelt sie ihre eigenen Erfahrungen, sie gibt Informationen weiter und berät zu verschiedenen Hilfsangeboten. Das geschieht in der direkten Begleitung, aber auch durch Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise an Elternabenden in Schulen oder Kindergärten. Denn Unterstützungsangebote gibt es viele, aber nicht immer sind diese bekannt. Dabei sind es sprachliche Hürden, oft aber auch Unsicherheit und negative Erfahrungen, die zunächst abgebaut werden müssen. Dann gilt es erst einmal Vertrauen zu schaffen. „Manchmal geht das ganz schnell, manchmal dauert es länger.“ Meistens erstreckt sich der Kontakt über einen längeren Zeitraum, woanders reichen ein Termin oder ein paar E-mails. Hazar steht in regelmäßigem Austausch zu den von ihr begleiteten Frauen und deren Familien. Das geschieht ganz kurz nebenbei per Textnachricht, aber auch Hausbesuche oder Begleitungen zu Institutionen und Ämtern gehören dazu.

Die Stadtmütter sind Wegbegleiterinnen auf Zeit. Das sei wichtig zu verstehen, meint Hazar. „Wir bauen die Frauen auf, aber wir nehmen keine Entscheidungen ab.“ Ihre Aufgabe ist in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe. Es geht darum, neue Perspektiven zu entwickeln. Und wenn mal jemand entgegnet, er könne das nicht, dann hat Hazar motivierende Worte parat: „Doch du kannst das, wenn du es willst!“ Und ich glaube ihr das sofort. „Am Ende unserer Begleitung“, so Hazar, „reden sie anders. Sie gucken anders. Und sie sind selbstbewusster. Wie eine kleine Schildkröte, die auf einmal laufen kann.“

Seit 2017 engagiert sich Hazar. Sie selbst hatte all das Wissen und diese Unterstüzung nicht als sie sie gebraucht hätte. Sie kam letztlich durch eine Nachbarin zum Verein und dadurch eröffnet sich auch für sie eine neue Perspektive. Trotz verschiedener Menschen, unterschiedlicher Sprachen, Kulturen und Religionen seien die Stadtmütter „wie eine Familie“, meint Hazar. Sie hat es so eingerichtet, sie zu festen Zeiten erreichbar ist. Dadurch lässt sich ihr Ehrenamt gut mit ihrer Arbeit und ihrer eigenen Familie verbinden. Es macht ihr aber auch „einfach Spass“ und sie erfährt sehr viel Dankbarkeit.

Wer sich engagieren möchte wird in einer 6monatigen Fortbildung gut auf sein Ehrenamt vorbereit. Wenn es mal nicht weitergeht, helfen regelmäßige Vereins-Treffen und der Austausch mit anderen Stadtmüttern: „Wir finden immer eine Lösung.“

Wenn Du auch Lust hast, Dich ehrenamtlich zu engagieren, schau doch mal in unserer Stellenbörse - oder vereinbare einen Termin, bei dem wir gemeinsam eine passende Einsatzstelle für Dich finden. 
Wir freuen uns auf Dich!