Beate öffnet Türen
Hier werden Kindern und Jugendlichen die Türen geöffnet
Bettina Piwkowski hat Beate Glau getroffen
Die Kirchengemeinde Luther-Melanchthon ist eine Mehrgenerationenkirche, offen für alle. Unter dem Titel "Luther Leuchtet" finden sich viele Projekte, Gruppen und Angebote.
Rund 80 Ehrenamtliche sind in der Gemeinde aktiv. Viele besuchen unsere Gruppen und Gottesdienst und gestalten die Gemeinde mit. Eine der Ehrenamtlichen ist Beate Glau, die sich um die Kinder und Jugendarbeit kümmert. In der geschichtsträchtigen Lutherkirche und in den Gemeinderäumen an der Moislinger Allee sind alle herzlich eingeladen, dabei zu sein und selbst aktiv zu werden.
Ich treffe Beate Glau in unserem Büro in der Hüxtertorallee. Wir kommen unmittelbar in ein lebhaftes Gespräch, bevor wir mit dem eigentlichen Interview beginnen.
Beate beginnt mir von ihrer Kindheit zu erzählen, wie sie mit einem Bruder mit Beeinträchtigungen aufgewachsen ist. „Irgendwie war immer so ein: Wo steht der andere, wie geht`s dem?“
Nachdem Beate eine Ausbildung zur Grafikerin gemacht hatte, machte sie eine Ausbildung zur Bühnenmalerin am Theater. Danach hat sie am Figurentheater Kulissen gemalt, Marionetten gebaut und gespielt.
Diese kreative Ader wollte Beate gerne mit ihrer Fürsorge für andere verbinden. Es ist ihr ein großes Anliegen, die kreative Arbeit mit Kindern als auch Erwachsenen zu teilen. In ihrer Arbeit im Flüchtlingsheim hat Beate mit traumatisierten Kindern gearbeitet, die noch kurz nach ihrer Ankunft kein Wort Deutsch sprechen konnten, dafür aber mit ihren Bildern, einen Weg fanden, sich auszudrücken.
An der Lutherkirche arbeitet Beate nicht nur mit kleineren Kindern, sondern begleitet z.B. auch das Krippenspiel der Konfimanden. „Immer ist die Interaktion da, das Gespräch mit den Menschen: wo steht er, was braucht er?“ Den Entwicklungsprozess beim Entstehen adäquat zu begleiten, ist ihr eine Herzensangelegenheit. Sie versucht, den Menschen als Individuum zu spüren und nicht, einem Teilnehmer eine Rolle aufzustülpen. Ebenso alle einer Gruppe zugehörig zu sehen, die sich besonders durch die gemeinsame Arbeit miteinander zu formen beginnt. Diese Erfahrungen werden die Jugendlichen lange prägen. „Mit Menschen im Kontakt zu sein und wachsen zu sehen“, bedeutet Beate viel.
Mit Freude berichtet Beate von der vielseitigen Gemeinde, in der sie arbeitet: die Kinderkirche, dem Leuchtturmprojekt und besonders viel Spaß hat ihr es gemacht, die Lutherfigur vielfach nachzubilden, um vielen Menschen aller Altersgruppen die Möglichkeit zu eröffnen, Luther eine Gestalt ihrer Vorstellung nach zu geben. Diese Idee hat sehr viel positive Resonanz hervorgerufen. „Wenn du die Menschen erreichst, ist es das größte Geschenk“. Ihre Augen beginnen beim Erzählen immer mehr zu strahlen.
Dabei können aber auch schon Konflikte entstehen. So spricht sie von den Reaktionen einiger Eltern nach einer Phase der Ausdrucksmalerei, in denen die Kinder mit aller Energie ihrer Seele und des Körpers durchaus Bilder geschaffen haben, die nicht der Norm eines Kinderbildes entsprechen können. Das Unverständnis der Mütter und Väter gegenüber den entstandenen Produkten, hat Beate sehr erschreckt und traurig gemacht, da dadurch die Motivation der Kinder sehr in Mittleidenschaft gezogen wurde.
Reaktionen dieser Art erlebt Beate glücklicherweise eher selten. An vielen Stationen ihres Engagements, wie auch in den Regelschulen oder des Hospizes kommt ihr sehr viel positive Beachtung entgegen. Die Arbeit mit anderen Menschen erfüllt Beate und ist für sie „eines der sinnvollsten Dinge überhaupt“.
Etwas Sinnvolles zu tun, ist der wichtigste Beweggrund für Beates ehrenamtliche Tätigkeit. „Du begegnest jemanden und lächelst ihn an und er lächelt zurück, das ist wie eine Welle“ So eine Welle möchte Beate mit ihren vielseitigen Tätigkeiten auslösen.
Wenn Du jetzt auch Lust bekommen hast, Dich ehrenamtlich zu engagieren, schau doch mal in unserer Stellenbörse - oder vereinbare einen Termin, bei dem wir gemeinsam eine passende Einsatzstelle für Dich finden.
Wir freuen uns auf Dich!